Der
ausladende Kühlkörper ist für die Wärmeab-
fuhr
im High-Bias-Modus lebensnotwendig
nabreicht wie etwa beim großen hiruder
MAP800 (Test in 8/08), zu verzichten. Hat-
te der 800er zuweilen im Stimmbereich eine
leicht metallene Härte gezeigt, so nimmt sich
der neue „Kleine“ hier zurück, erscheint so
ungemein homogen, warm und natürlich.
Vinylfreunde wird freuen, dass auch die ent-
spannt, unaufgeregt und sauber klingende
MM-Stufe mehr ist als ein bloßes Feature für
die Ausstattungstabelle.
i in Eindruck, der sich im „High-Bias“-
Modus noch verstärkt. Hier öffnet sich der
Raum, gewinnt die Bühne an Struktur und
Ordnung sowie an Dreidimensionalität. Ei-
ne Vorstellung, die den Neuling sogar ge-
fährlich nah an den Klassenprimus, NADs
0 315 BEE (Test in 9/07) heranbringt, der sei-
ne Haut nur - aber denkbar knapp - mit sei-
ner letztlich noch samtigeren und feineren
Wiedergabe um die Mittenlage herum und
einem etwas präziseren Timing retten kann
und seine Position so doch noch verteidigt.
Was immerhin bedeutet, dass Advance
Acoustics MAP 101 ab sofort zu den besten
Angeboten seiner Klasse zählt. Und das gilt,
anders gibt's ihn ja auch nicht, ganz beson-
ders in Schwarz!
Tobias Zoporowski
Kleines Hebelchen mit großer Wirkung: Hier wird
zwischen Class-AB und Class-A gewählt
A D V . A C O U S T I C M A P 101
um €370
Maße: 44x11 x33 cm (BxHxT)
Garantie: 2 Jahre
Vertrieb: Domino Design, Tel.: 0611/700165
www.dommo-design.de
Advance Acoustics neuer MAP 101 ist in der
Klasse unter 400 Euro nichts weniger als ei-
ne Kampfansage! Die Verarbeitung ist top,
die Ausstattung mit auftrennbarer Vor-End-
stufe
und
High-Bias-Modus
überdurch-
schnittlich, der Klang grundtonstark, farbig
und dennoch fein und räumlich. Auf die rest-
lichen Geräte der „Black Line" darf man ge-
spannt sein.
LABOR
Wie bereits im Text kurz angerissen, unter-
scheidet sich die Ausgangsleistung im Class-
AB-Modus (2x44 Watt an acht/2x55 W an
vier Ohm) nur marginal vom High-Bias-Be-
trieb, die Impulsleistung liegt mit 120 Watt
je Kanal an vier Ohm um knapp 15 Watt pro
Kanal über der mit höherem Ruhestrom. Bei
Vollaussteuerung liegt der Klirrfaktor bei High
Bias mit 0,13 Prozent sogar unter dem in
Class-AB mit dann 0.32 Prozent Auffallend
ist der recht hohe Anteil an ungeradzahligen
Oberwellen im Klirrspektrum, was eigentlich
auf Dissonanzen im Hochtonbereich hindeu-
ten müsste. Da der MAP 101 aber sowieso
obenheraus verrundet abgestimmt ist, fällt
dies in der Hörpraxis nicht ins Gewicht. Das
Rauschverhalten des Advance Acoustic ist
nicht ganz so schön. Der Signalrauschabstand
bei CD liegt mit 56 Dezibel (A) bei fünf Watt
und 49 Dezibel (A) hei 50 Milliwatt unter dem
Durchschnitt. Der elektronische Lautstärke-
steller ist mit einem Gleichlauffehler von 0.2
Dezibel ein sehr präzises Instrument. Die Ste-
reo-Kanaltrennung bei CD ist mit 40 Dezibel
akzeptabel und das Übersprechverhalten (Tu-
ner aut CD) mit 90 Dezibel hervorragend. Im
Leerlauf benötigt der MAP 101 überschauba-
re 14 Watt aus dem Stromnetz, im High-Bi-
as-Betrieb steigt dieser Wert aufgrund des
höheren Ruhestroms der Endstufentransisto-
ren auf etwa das Dreifache.
AUSS T ATT UNg
Fernbedienung, vier Hochpegeleingänge, ein
Phonoeingang (MM), auftrennbare Vor-End-
stufe, Anschlüsse für ein Paar Lautsprecher,
umschaltbar zwischen Class-A- und Class-
AB-Modus (bei Leistungsabgabe über 10
Watt je Kanal automatische Umschaltung auf
Class-AB), Digitalanzeige für Lautstärke, Voll-
metallgehäuse, Kaltgerätebuchse.
EX Z E L L E N T
S T A N D B Y - U P D A T E
Nicht nur, aber insbesondere in der HiFi
Szene hat die Diskussion pro und contra
Standby für Verwirrung gesorgt
In der HiFi-Szene gilt der Erfahrungswert,
dass nur ein „w a rm e s" Gerät gut klingt,
bei vielen Fans als ehernes Gesetz. Seit
jeher liegt hierin aber auch Stoff für h it-
zige Debatten. Nun ist es am tlich: Ab J a -
nuar 2010 dürfen Elektrogeräte im Stand-
by- oder im „S chein-Aus"-Zustand nicht
m ehr als ein W a tt verbrauchen. Sofern
ein Info-D isplay in te g rie rt ist, dürfen es
maxim al zw ei W att sein. Zw ar w urde d ie -
se Regelung (genauer: das „E nergiebe-
triebene-P rodukte-G esetz" (EBPG)" von
der europäischen Kommission bereits im
M ärz 2008 verabschiedet und ist seit De-
zem ber 2008 für alle M itglieder verbind-
lich, eine gesetzliche V o rsch rift fehlte
hierzulande allerdings noch. Ab 2014 w e r-
den die Vorgaben übrigens nochm al hal-
biert. Dann gelten 0,5 beziehungsw eise
ein W att mit Display als Höchstgrenze.
Das ist die Regel: Standby-Tasten an der Front
versetzen ein Gerät in den Scheinschlaf. Netzteile
bleiben an
Gerade bei Verstärkern oft an der Rückseite
versteckt „Harte" Schalter trennen das Gerat
vom Netz
2/2009 STEREO HIFI-SPARBUCH